Einmaleins für die Karriere

v.l. Frank Scholz, Professor Claus Hüsselmann, BG Dr. Michael Färber und Benjamin Wittekind Foto: Stefan Veres

Worauf kommt es an, wenn ich Führungskraft werden möchte? Einblicke gaben Top-Führungspersönlichkeiten aus Bundeswehr, Wirtschaft und Wissenschaft beim Young Leadership Forum am Mittwoch, 27. April, im Rahmen der AFCEA Fachausstellung in der Stadthalle Bad Godesberg.

Rund 40 junge Karrierestarter und Führungskräfte haben teilgenommen.

Das Podium war wie in den vergangenen Jahren mit Top-Führungspersönlichkeiten aus Bundeswehr, Wirtschaft und Wissenschaft besetzt. Sie gaben Karrierestartern und -starterinnen Hinweise für die Gestaltung der beruflichen Zukunft in Führungspositionen.

Spitzenkräfte aus Bundeswehr, Wissenschaft und Wirtschaft


Benjamin Wittekind, Associate Partner bei der SearchConsult GmbH, einem der größten Personalvermittler für Führungskräfte in der IT im deutschsprachigen Raum, beleuchtete Kriterien der Führungskräfteauswahl und zeigte auf, dass die Anforderungen an Fach- und Führungskompetenz bei Bundeswehr und Wirtschaft häufig ähnlich sind. Auch wenn oft der subjektive Eindruck eines Bewerbers den letzten Ausschlag gebe, seien doch die Merkmale Vernetzt-Sein und Kreativität mit entscheidend, so Wittekind.

Frank Scholz, CEO der roda computer GmbH, sagte, für ihn seien Vielseitigkeit und das aktive, mutige Gestalten der eigenen Karriere wichtig. Dabei dürfe man nicht die Balance verlieren. Den nötigen Ausgleich finde er insbesondere bei seiner Familie.

Brigadegeneral Dr. Michael Färber, Stellvertrender Kommandeur des Führungsunterstützungskommandos der Bundeswehr, ist Authentizität wichtig. Färber sagte, er lege Wert darauf, alle seine Entscheidungen so zu treffen, dass „er sich ohne Bedenken im Spiegel betrachten kann“.

Als Vertreter der Wissenschaft hat Professor Claus Hüsselmann seinen eher ungewöhnlichen Karrierepfad geschildert. Nach vielen erfolgreichen Jahren in der Beratungsbranche, zuletzt als Partner eines Beratungshauses, wechselte er als Professor an die Hochschule. Für ihn ist eine breite Ausbildung und der Mut, sich immer wieder neuen Aufgaben zu stellen, ausschlaggebend für Erfolg.

Das Einmaleins für die Karriere

 

Aus den Ausführungen der Vortragenden lassen sich folgende Kriterien zusammenfassen, die für eine Karriere zur Top-Führungskraft relevant sind:

Kompetenz: Neben der reinen Fachkompetenz ist Führungskompetenz gefragt, umso mehr, je höher man die Karriereleiter emporsteigt. Auch Sozialkompetenz in Form von Teamfähigkeit, Menschenkenntnis und -verständnis gehören dazu.

Intelligenz und Bildung
: Eine hinreichende Bildung ist für eine Führungskraft unabdingbar. Bildung ist erlernbar, ist aber nicht alles. Es braucht auch Intelligenz, um Sachverhalte richtig zu erfassen und daraus die richtigen Entscheidungen abzuleiten.

Kompatibilität und kritische Loyalität
: Gemeint ist Adaptionsfähigkeit, ohne sich jedem Vorgesetzten und jedem Umfeld bedingungslos anzupassen. Organisation und Führungskraft müssen zusammenpassen. Loyalität gehört dazu, aber nicht um jeden Preis. Eine gute Führungskraft fordert Glaubwürdigkeit und Authentizität und lebt sie vor.

Leidenschaft und Engagement:
Machen Sie, was Sie können – und das gut. Ganz gleich, welcher Typ Sie sind – ob Macher, Denker, Tüftler oder „soziales Gewissen“: Führungskräfte nutzen ihre Stärken  und verbessern sie weiter. Sie „verkaufen“ im besten Sinne ihre Schokoladenseiten.

Initiative und Mut
: Führen muss man wollen. Und dort kommt hin, wer von sich aus agiert statt zu reagieren. Flexibilität und Pragmatismus sind hier gefragt und eine gehörige Portion Beharrlichkeit, um dann mutig und beherzt zuzupacken.

Glück und Timing
: Karrieren in Top-Positionen sind nicht planbar. Es gehört immer wieder Glück dazu, um weiterzukommen und zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Timing und Glück lassen sich nicht erzwingen. Wenn sich die Chance ergibt, gilt es zuzugreifen. Und das wiederum braucht Mut zur Entscheidung.