Einsatzbereitschaft - Gedanken zur Transformation von militärischer Ausbildung und Einsatzvorbereitung

Streitkräfte stehen an einem Wendepunkt. Eine Welt in der sich neue globale Bedrohungen und Herausforderungen entwickeln, zwingt Streitkräfte zur Weiterentwicklung und Anpassung an diese neuen Lagen. Dabei spielt die Zeit die unsere Streitkräfte bis zur vollen Einsatzbereitschaft benötigen eine entscheidende Rolle. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine macht mehr als deutlich, dass wir uns Qualitätseinbußen und Verzögerungen in der Ausbildung und Einsatzvorbereitung unserer Soldaten und Soldatinnen nicht leisten können.  Neue Technologien, gepaart mit aktuellen Erkenntnissen aus den Wissenschaften, erlauben uns herkömmliche Konzepte und Lösungen für die Ausbildung und Einsatzvorbereitung zu überdenken und in zeitgemäße Ansätze zu überführen. Diese neuen Ansätze haben das Potential schneller, kostengünstiger und mit höherer Qualität als bisher möglich, Ausbildung, Training und Einsatzvorbereitung zu gewährleisten.
Fortschritte in der künstlichen Intelligenz und im maschinellen Lernen verbessern die Fähigkeit Daten zu nutzen, um wertvolle Informationen und Erkenntnisse über individuelle Leistungen, aber auch die Leistungsfähigkeit von Schulungseinrichtungen und Curricula zu gewinnen. Adaptive Lernansätze, kompetenzbasierte Trainingsrahmen und kontinuierliche Verbesserungsprozesse erhöhen die Kapazität und Leistung von Trainingssystemen in großem Maßstab. Leistungsfähige virtuelle Umgebungen sowie hochauflösende Sichtsysteme (Augmented Reality, Virtual Reality und Mixed Reality) erlauben eine nie dagewesene Immersion der Auszubildenden.
Schließlich ermöglichen moderne Technologien Einsatzausbildung und -vorbereitung mit einer bisher nicht möglichen Realitätsnähe. In der Simulation lässt sich z.B. ein Landes- und Bündnisverteidigungsszenario über alle Domänen, voll integriert und vernetzt abbilden und trainieren, das in seiner Komplexität im realen Luftraum, auf Truppenübungsplätzen oder zur See nicht annähernd vorgefunden werden kann.