ESSOR – European Secure Software Defined Radio.
Mit welchen Schritten wird die Funkinteroperabilität europäischer Streitkräfte endlich konkret ermöglicht?

Verbindung halten und führen können, sind wesentliche Eckpfeiler der vernetzten, militärischen Operati­onsführung. Nationale Streitkräfte benötigen daher über deren Teilstreitkräfte hinweg unbedingt sichere, verschlüsselte und national interoperable Funkkommunikationslösungen. 
Im Bereich der deutschen Landstreitkräfte ist die Basis hierfür durch die Vergabe der Elemente für D-LBO Basic geschaffen worden. Darauf aufbauend besteht Bedarf für die Interoperabilität für die verschiedenen Streitkräfte der multinationalen Bündnispartner untereinander. Basierend auf jeweiliger nationaler Füh­rungsfähigkeit müssen sie sich via Sprach- und Datenfunk gegenseitig und medienbruchfrei vernetzen können. Die multinationale Sicherung der europäischen Ostflanke, die auch durch den Aufbau einer deut­schen Brigade in Litauen gelingen wird, ist nur ein Beleg dafür, dass europäische Interoperabilität in der militärischen Kommunikation bereits heute keine Theorie mehr sein kann. 
Vereint durch die Leitidee von ESSOR und unter dem Management der OCCAR arbeiten Spanien, Italien, Frankreich, Finnland, Polen und Deutschland gemeinsam für dieses Ziel. Auf den nationalen vertrauens­würdigen Funkgerätefamilien der jeweiligen nationalen Champions, die nach dem Software Defined Ra­dio-Prinzip funktionieren, wird eine gemeinsame Wellenformfamilie entstehen. 
Dieser Beitrag beleuchtet, welche konkreten Vorhaben in den nächsten Monaten und Jahren die Inter­operabilität und damit Verteidigungsbereitschaft und Kampfkraft der europäischen Partner verbessern werden. Ausgehend von den Wellenformen, die im Rahmen des European Defense Investment Program (EDIDP) entstehen, wird die direkte Einwirkung in Zukunftsprogramme wie D-LBO, FCAS (Future Combat Air System) und MGCS (Main Ground Combat System) dargestellt.